Sie wissen gar nicht, was Schüttelreime sind? Das sind meist Zweizeiler, und bei den letzten beiden Wörtern werden die Anfangskonsonanten ausgetauscht. Also aus Warzen-Schwein wird schwarzen-Wein usw.
Schüttelreimen macht süchtig! Das kann ich nur bestätigen. Wer einmal damit angefangen hat, kann nie wieder damit aufhören. Schüttelreim-Süchtige schütteln alles durch, was sie lesen und hören, und wenn sie etwas Schüttelbares gefunden haben, machen sie einen Vers daraus.
Anfangs denkt man: Na, das schaffe ich doch nie, einen Schüttelreim selbst zu „dichten“. Aber wenn man erstmal Blut geleckt hat, süchtig geworden ist, dann fallen einem täglich zig Schüttler ein. Hier ein paar Beispiele aus meinen „gesammelten Werken“: 😉
Wenn einen Handstand Löwen machen,
aus vollem Hals die Möwen lachen.
Der Glaube an die heile Welt
meist nur ne kurze Weile hält.
Der Windhund, dieser Rassehund,
beim Rennen denkt: Ich hasse RUND!
Als hörte vom Gewinn die Anne,
kippte sie Schampus in die Wanne.
So richtig Spaß machen Schüttelreime aber erst, wenn sie nicht so ganz züchtig und stubenrein sind. Das ist bei Schüttlern ausdrücklich erlaubt:
Ihr solltet mit dem Stöhnen warten
bis wir mit dem Verwöhnen starten.
Kaum war die junge Maid erwacht,
wünscht sie schon, dass er weitermacht.
Die gehören allerdings eher noch zu den harmlosen. Viel derbere finden Sie u.a. auch bei Wikipedia. Insgesamt kann man feststellen:
Schüttelreime keimen ran
wenn man halbwegs reimen kann.
In Köln fand letztes Jahr sogar ein Schüttelreim-Kongress statt.
Hermann Futter (Fährmann Hutter 😉 hat eine Website für Schüttelreime eingerichtet: www.schuettelreime.at Dort können Sie stöbern, suchen – und einen Newsletter bestellen. Aber seien Sie vorsichtig, dass Sie nicht auch süchtig werden! 😉